Die unterrichtsstunde

Text: Eugène Ionesco
Regie: Mihai Măniuţiu
Übersetzt von: Vlad Russo, Vlad Zografi
Dramaturgie: Anca Măniuţiu
Dekor: Adrian Damian
Kostüme: Irina Moscu
Koregrafie: Andrea Gavriliu
Musik: Şerban Ursachi
Regieassistenz: Tudor Lucanu
Besetzung: Constantin Chiriac, Ofelia Popii, Mariana Mihu – Plier, Veronica Arizancu, Emőke Boldizsár, Ioana Cosma, Serenela Mureşan, Veronica Popescu, Gabriela Pîrlițeanu, Cristina Stoleriu, Cristina Ragos, Codruţa Vasiu
Nach 21 Jahren kehrt der Regisseur Mihai Măniuțiu zu einem der faszinierendsten Stücke von Eugène Ionesco, "Die Unterrichtsstunde", zurück und inszeniert es am Nationaltheater Radu Stanca in Sibiu. Wenn das Instrument des großen Dramatikers in die Maskierung des Ungewöhnlichen im Banalen besteht - eine Lektion in Arithmetik, die zu einer Lektion in Philologie führt und eine Lektion in Philologie, die zu... Mord führt -, betreibt Mihai Măniuțiu die Arithmetik der Überraschung und Spannung bis kurz vor dem Schluss. Wir wissen, dass dies ein Stück über Manipulation, Verführung, Schrecken, Robotisierung ist, aber wir lernen oder erkennen auch, wie sich die Zivilisation in den uns näheren oder ferneren Ecken der Welt "entwickelt" und vor allem wie die Zivilisation in uns "funktioniert".
"Lehrer: Ihr neigt immer dazu, zu addieren. Ihr müsst auch subtrahieren. Ihr müsst nicht nur integrieren. Ihr müsst auch desintegrieren. Das ist das Leben. Das ist die Philosophie. Das ist die Wissenschaft. Das ist der Fortschritt, die Zivilisation." (Eugène Ionesco, Die Unterrichtsstunde)
"Die Unterrichtsstunde'' ist ein sehr kraftvoller politischer Text, einer der subtilsten und zugleich großzügigsten Texte - in dem Sinne, dass er so komponiert und strukturiert ist, dass man in seinen Spiegeln jede Form von Diktatur reflektieren kann, jeden politischen Akt, der darauf abzielt, die Individualität und die menschliche Freiheit zu entmenschlichen, zu zerstören. Völkermord, Gehirnwäsche, ethnische Säuberung, Massenmord, all das geschieht vor unseren Augen. Wir können nicht länger so tun, als wüssten wir es nicht. Wir leben in einem Zeitalter, in dem wir alle miteinander vernetzt sind. Diejenigen, die behaupten, nichts zu wissen, wollen ihre Augen geschlossen halten. Vorstellungen wie Ionescos Unterrichtsstunde fordern sie auf, die Augen zu öffnen. Man wird Albträume nicht los, indem man so tut, als würde man in einem Märchen mitspielen." (Mihai Măniuțiu)
7 Oktober 2015, Klausenburg
30 Oktober 2015, Bukarest, Das nationale Theaterfestival
15. September, Chisinau, Republik Moldau
Dauer:
1h 20min
Premiere Am:03-10-2014
Sektionrumänisch

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